Studierende der Akademie für Darstellende Kunst Baden-Württemberg zu Gast im SCHAUWERK

Die Studierenden präsentieren Performances, die sich auf Werke der Ausstellung „MARIO SCHIFANO. When I remember“ beziehen.

Kim Salmon | We are professional
Zum Werk: Propaganda (1962)

Freiheit, Gleichheit, Freizügigkeit! Schöne sonnige Strände, nur ein Interrail-Ticket entfernt. Und Süßigkeiten, Süßigkeiten haben wir auch. Uns geht es gut in Europa. Treten Sie näher und lassen auch Sie es sich gutgehen! (Was passiert auf dem Meer? Still jetzt. Es ist doch gerade so schön.)

Max Porstmann | 3000 Kühe
Zu den Werken: Paesaggio TV (1969-1970) und Ohne Titel (1993)

Die Reise begann am 11. September.
Ein Tiertransportschiff mit 3.000 Rindern, das im türkischen Hafen abgewiesen wurde, irrt seit Wochen durch das Mittelmeer. Seit Monaten stehen die Tiere in ihren eigenen Exkrementen. Völlig unklar bleibt, was noch an Futter- und Wasservorräten an Bord ist. Etwa die Hälfte der Tiere sind trächtig. Tierschützer gehen davon aus, dass alle Tiere an Bord sterben werden.

Emma Scharff | What War Would Be Like
(mit Lasse Lehmann)
Zum Werk: Tearful (1990)

Tim hat einen Brief bekommen. Tim muss weg. Tim soll für Deutschland kämpfen. Tim denkt an Italien, an seinen Vater und an Anna. Tim weiß nicht, ob er zurückkommt. 1990 verabschiedet sich auf Mario Schifanos »Tearful« ein US- Soldat von seinem Sohn. 2026 verabschiedet sich Tim, der noch nie zuvor eine Waffe gehalten hat, von seinem Zuhause, um im Ernstfall im Krieg für Deutschland zu kämpfen. Was heißt es, sich zu verabschieden, herausgerissen aus dem heutigen Alltag??

Aleksandr Kapeliush | BIENVENUTI IN FUTURO
Zu den Werken: »Ospedale« (1970) | »Bisogna farsi un’ottica« (Franco Angeli, Tano Festa), (1965) | »Futurismo rivisitato« (1966)

io sono nell ospedale e io revisito il futuro
ich liege im Krankenbett und ich träume von der Zukunft
ich sehe das, was mir geschehen wird
was meiner Generation geschehen wird
ich sehe die Kriege und die Krisen und die Flucht
ich sehe die Armut und das Feuer und das Blut
ich sehe all die schlimmsten Dinge
und meine Tränen, die noch gar nicht geweint wurden
aber unter anderem
sehe ich in diesem Zukunftstraum
die Liebe meines Lebens